Johannes Korten lädt auf seinem Blog Jazzlounge zur #mutmachparade ein. Was das genau ist, erklärt er folgendermaßen:
In dieser Parade soll es um das Mutmachen gehen. Wie sprecht ihr euch selbst Mut zu, wie ermutigt ihr andere? Was sind Erlebnisse, in denen ihr euch ein Herz gefasst habt und eigene Grenzen überwunden oder anderen bei der Überwindung ihrer Grenzen geholfen habt? Wie weit seid ihr dabei gegangen und wie ist es euch damit ergangen?
Schon eine Weile eiere ich um diese Blogparade herum. Das liegt zum einen sicherlich daran, dass ich für mich das Wort MUT erst einmal definieren muss, zum anderen halte ich mich auf den ersten schnellen Blick für alles, nur nicht mutig.
Bei all meinen Überlegungen fiel mir schließlich eines meiner Lieblings-Bilderbücher in die Hände, ein Buch, das bereits 2009 erschien und dessen 12. Auflage es schon in den Rang eines Klassikers erhebt: mutig, mutig von Lorenz Pauli mit Illustrationen von Kathrin Schärer.
In der Geschichte geht es um die vier Freunde Spatz, Schnecke, Maus und Frosch, die sich zufällig am Ufer eines Weihers treffen und aus Langeweile beschließen einen Wettkampf zu veranstalten, um herauszufinden, wer von ihnen am mutigsten ist.
Die Maus macht den Anfang und beschließt, durch den Weiher zu tauchen. Der Frosch ist von ihrer Idee nicht besonders begeistert, zählt durch den Weiher tauchen für ihn doch eher zum Privatvergnügen.
Und dies ist auch eine zentrale Aussage dieses Bilderbuches: Mut bedeutet für jeden etwas anderes, denn auch die anderen Freunde wählen Mutproben, die zumindest bei einem der Freunde nur für ein müdes Achselzucken sorgen. Am Ende ist der Spatz der mutigste der vier Freunde, denn er entschließt sich nach reiflicher Überlegung, keine Mutprobe zu machen und zeigt dadurch den größten Mut.
Bin ich, der nie etwas ohne Netz und doppeltem Boden macht, mutig? Vielleicht in den Augen anderer, die es zum Beispiel mutig finden, drei pubertierende Söhne großzuziehen (habe ich eine andere Wahl 😉 ), die es mutig finden, sich auf ein Podium zu stellen und zu moderieren (macht mir ja mittlerweile Spaß, also nicht weitersagen 😉 ), die es mutig finden, sich mit Kinderbüchern selbstständig zu machen (da gehört nicht viel Mut zu, wenn der Mann den Lebensunterhalt verdient …).
Vielleicht bin ich ja auch zu streng mit mir, was das Adjektiv MUTIG anbelangt. Möglicherweise war ich ja doch hin und wieder mutig oder hatte einfach das große Glück, bislang nicht viel Mut beweisen zu müssen.
Der DUDEN hält übrigens zwei Definitionen für MUT bereit. Zum einen die Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden bzw. Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte und zum anderen die [grundsätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält.
Bei letzterer Definition finde ich mich dann doch plötzlich wieder und merke, dass ich gelegentlich doch mutig oder zumindest couragiert bin, denn ich schaue bei Ungerechtigkeiten nicht weg, ich reiße meinen Mund auf und handle. Hin und wieder sicherlich etwas unüberlegt, aber bislang bin ich immer mit heiler Haut davon gekommen.
Und wie sieht es bei euch aus? Seid ihr mutig? Was erfordert euren ganzen Mut?
Ich freue mich über beherzte 😉 Kommentare.
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