Leben
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Lesungen der besonderen Art

Es gibt Lesungen und es gibt LESUNGEN!! – Letztere zeichnen sich nicht nur durch einen zum Vorlesen geborenen Autor oder Autorin aus sondern beispielsweise auch durch besondere Lesungsorte oder außergewöhnliche Begrüßungsreden des einladenden Buchhändlers.

So kam es, dass ich gestern Gast einer solchen besonderen LESUNG sein dürfte, die auf vielfältige Weise außergewöhnlich war. Da war zum einen der Lesungsort, der sich weder in einer Buchhandlung noch in der Gemeindebücherei Dorp, die Mitveranstalter der Lesung war, befand, sondern in der Besteckhalle der alteingesessenen Firma Carl Mertens in Solingen, die in vier Jahren schon ihr hundertjähriges Bestehen feiern wird.

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Zwischen den Maschinen waren rund 100 Stühle für die Gäste gestellt worden, beim Vorbeigehen konnte man Messer und Bestecke entdecken und wie es sich für einen Krimiabend gehört, war auch das Lesungspult mit einem anständigen Solinger Messer ausgestattet, das glücklicherweise nur in der Fiktion zum Zuge kam.

Natürlich ließ es sich der Hausherr Curt Mertens nicht nehmen, die Autorin und die Gäste persönlich zu begrüßen. Mein Highlight vor Lesungen, die von der kleinen und feinen Buchhandlung Die Schatzinsel organisiert werden, ist allerdings immer die äußerst kurzweilige und eloquente Begrüßungsrede des Besitzers Ingo Klaus, der am gestrigen Abend bereits seine 51. Lesung als Gastgeber bestritt. Seine Begrüßungsreden sind stets gut recherchiert und vorbereitet, Klaus berichtet humorvoll vom Buch und der Entstehungsgeschichte der Lesung und lässt für Autorin und Gäste ein wohliges Gefühl des Willkommenseins entstehen.

Willkommen hießen er und Curt Mertens die Autorin Melanie Raabe, der mit ihrem Erstlingswerk “Die Falle” der große Wurf gelang. Bereits vor Erscheinen wurden die Rechte am Buch international verkauft und auch Hollywood wurde auf den Roman der in Köln lebenden Autorin aufmerksam. In der Vita ihres Verlags heißt es, dass Raabe Journalistin, Drehbuchautorin, Bloggerin, Performerin und Theaterschauspielerin ist. Letzteres merkte man ihrer Stimme und der Art ihres Vorlesens an. Vom ersten Satz an fesselte sie die Zuhörer nicht nur mit einer spannenden Geschichte sondern auch mit ihrer warmen, zarten und dennoch raumfüllenden Stimme. Großes (Kopf-)Kino!

raabe2Nach zwei Stunden – gefüllt mit Spannung, einer tollen Autorin, einem Glas Sekt und dem mit Frischkäse gefüllten Croissant (köstlich) – verließ ich glücklich und mit einem mit einer herzlichen Widmung versehenen Buch die Lesung.
Danke allen Beteiligten für diesen gelungenen Abend!

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