Jetzt habe ich die Direttissima extra schon ein paar Tage “sacken” lassen und weiß trotzdem nicht, wo ich mit meinem Bericht über diese Neue Medien- und Verlagskonferenz in München – im Netz kurz #dico16 – anfangen soll.
Ich könnte damit anfangen, dass man der Konferenz in keinster Weise anmerkte, dass ihr nur etwa 4 Monate Vorbereitungszeit zugrunde lagen, wie man dem Instagram-Foto von Felix Wegener, der mit Robert Goldschmidt das Team “Direttissima” bildet, entnehmen kann.
Vielleicht erzähle ich euch aber lieber von den optimalen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel den Aufklebern, die mir bereits von der U-Bahn den Weg zur Alten Kongresshalle wiesen oder der altehrwürdigen aber überhaupt nicht verstaubten Location, die die Veranstalter technisch bestens im Griff hatten. Oder vielleicht doch von der koffeinhaltigen und kulinarischen Rundum-Versorgung? Und die Musik … wann kommt noch mal das Album von “Little Big Sea” raus?
Oder vielleicht starte ich meinen Bericht doch damit, dass ich mich von Snapchat bis nach München verfolgt fühlte. So langsam sehe ich nur noch Geister. Aber muss ich dieses Netzwerk meiner Kinder tatsächlich auch noch besetzen?! – Nun ja, dann könnte ich Richard Gutjahr jedenfalls mal in Joggingbuxe auf seinem Sofa sehen …
Zumindest habe ich mir mal Philipp Steuers “Snap me if you can” runtergeladen. Der Rest wird sich finden.
Ach, nein! Lasst uns vielleicht doch über Inhalte reden. Oder noch lieber über Menschen, denn es menschelte herrlich erfrischend unter Münchens blau-weißem Himmel.
Hoch hinaus wollten die Macher der Direttissima, steht das Wort im Alpinismus doch für den direkten, anspruchsvollen und sicherlich beschwerlichen Weg zum Gipfel. Normal kann schließlich jeder. Und so nahmen uns die 17 völlig verschiedene Sprecher mit auf ihrem ganz eigenen Weg zum medialen Gipfel.
Thematisch kunterbunt aufgestellt (ich sag nur Museum, Blowjob, Flüchtlingshilfe, Bergbezwingung), dabei herzerfrischend wenig Technikgeblubber und dafür ganz viel Mensch, so könnte man den roten Faden beschreiben, der sich durch die 8-stündige und dennoch kurzweilige Veranstaltung zog.
Was macht das Digitale mit uns und unserer Arbeitswelt?
Welche Erfahrungen gibt es aus anderen Branchen?
Und was zieht man für sich selbst aus solch einer Konferenz?
Ein paar ganz persönliche Eindrücke habe ich anhand meiner #dico16-Tweets für euch zusammengefasst:
Bei Christian Gries, der sich mit “Museums morph digitaly” als erster auf die Bühne wagte, lernte ich, dass das Museum noch lange nicht tot ist und digital gerade erst richtig an Fahrt aufnimmt. Das stimmt mich froh für die nächste Generation an Besuchern – analog wie digital.
Das Rijks Museum präsentiert 8.000 Werke analog im Museum, 150.000 auf der Webseite. @rijksmuseum #dico16
— Stefanie Leo (@Buecherkinder) April 22, 2016
Bei Dirk von Gehlen nahm ich vor allem den Shruggie ¯\_(ツ)_/¯ mit und das hier:
Für mehr Oooohhmm im Netz: Social-Media-Gelassenheit #dico16 pic.twitter.com/6ceB9JHOaR
— Stefanie Leo (@Buecherkinder) April 22, 2016
Theresa Lachner, die Sex-Bloggerin, hat bei ihrer Keynote viel Kluges über Emotional Branding gesagt, unter anderem auch das:
Emotional Branding. Es findet dich nicht jeder toll, aber die, die es tun, lieben dich. #dico16
— Stefanie Leo (@Buecherkinder) April 22, 2016
Die Social Web Rangerin Wibke Ladwig sprach über “Die Inszenierung des Ich im Social Web”. Von ihr und von Goethe habe ich mir den Titel für diesen Beitrag entliehen.
"Jeder Mensch ist ein Künstler" und den digitalen Raum können wir selbst gestalten. #dico16
— Stefanie Leo (@Buecherkinder) April 22, 2016
Und auch im Beitrag von Leander Wattig ging es um Emotionen.
Endlich kommen die ❤️❤️❤️ #dico16 pic.twitter.com/Br2pIhYPMp
— Stefanie Leo (@Buecherkinder) April 22, 2016
Der Bergsteiger Stefan Glowacz sprach von ganz realen Bergbesteigungen, dennoch kann man viele seiner alpinen Regeln 1:1 auch für Unternehmen anwenden. Mein Lieblingswort in seinem Beitrag: “Entscheidungsrebellen”. Lediglich an seinem Zeitmanagement muss der Extremsportler noch arbeiten.
Was mir von @StefanGlowacz noch einmal vor Augen geführt wurde: Ich muss mehr Entscheidungsrebell sein! #machennichtlabern #dico16
— Stefanie Leo (@Buecherkinder) April 22, 2016
Und auch in Marie Meimbergs Buch “Sei du selbst, alles andere wirst du eh verkacken!” geht es um Mut und eben darum, sich nicht zu verstellen (gilt eh digital wie analog).
Und zum Abschluss der #dico16 überlege ich mir, ob ich in meinem Leben schon mal richtig mutig war.
— Stefanie Leo (@Buecherkinder) April 22, 2016
Empathie, Authentizität, Mut beweisen, Fehler zulassen, Mensch sein, klingt in meinen Ohren für die digitale Welt genauso schön wie für die analoge.
Ich jedenfalls habe mir für meine nächste Gipfelbesteigung jede Menge Rüstzeug von 17 wirklich guten Sprechern geholt. Vielleicht muss es für mich ja 2016 nicht Direttissima sein, manchmal ist ja auch der Weg das Ziel, aber eins ist auf jeden Fall klar, ich komme wieder, wenn der Berg ganz laut #dico17 ruft.
Liebe Stefi,
Der Beitrag gefällt mir richtig gut und ich habe schon alleine durch deine Tweets einen ganzen Berg an Erfahrungen mitgenommen und auch vor Augen geführt bekommen. Und dann das Ganze hier nochmal zusammengefasst zu lesen, lässt auch nur annähernd vermuten wie toll dieser Tag in München war und welch tolle Erfahrungen und Begegnungen du dort gemacht hast.
Liebe Grüße
Corinna