Obwohl Christin habe ich der Fastenzeit bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt, und mein Verzicht bestand lediglich darin, freitags die Wurst vom Brot zu lassen. Keine Herausforderung also, der ich mich bislang stellen musste und somit eigentlich auch keine richtige Vorbereitung auf das Osterfest.
7 Wochen anders leben
Dieses Jahr soll das anders werden und so suchte ich schon weit vorher nach Inspirationsquellen im Internet. Beim gemeinnützigen Verein “Andere Zeiten” wurde ich fündig. Die Hamburger bieten verschieden Aktionen und Publikationen im Kirchenjahr an, um christliche Feste wieder zu entdecken und sinnvoll zu gestalten. Dabei ist ihr Internetauftritt sehr einladend, der Fasten-Wegweiser herrlich unverkrampft, und er lädt neben gläubigen Christen auch experimentierfreudige Zweifler ein, auf der 40-tägigen Reise nachzudenken und vielleicht Neues zu entdecken.
Mit den Postkarten “Eigentlich bin ich ganz anders” kam mir eine erste Idee für das sogenannte Plus-Fasten. Beim Plus-Fasten handelt es sich – wie man bereits am Namen erkennt – nicht um einen Verzicht, sondern um eine Veränderung, die ein zusätzliches Tun erfordert. Man kann sich beispielsweise vornehmen, bestimmte Strecken bis Ostern ausschließlich zu Fuß zu erledigen oder den Menschen seiner Umgebung täglich mit freundlichen Worten zu begegnen.
Ich habe mich entschieden, an den 40 Fastentagen 40 Menschen mit einer Postkarte eine Freude zu machen. Dafür startete ich bei Twitter und Facebook einen Aufruf, wer denn gerne eine solche Postkarte hätte. Nun schreibe ich ab heute vierzig mir zum Teil ganz Unbekannten ein paar schöne Zeilen. Darauf freue ich mich.
Tatsächlich möchte ich aber auch “richtig” fasten, allerdings stellt der Verzicht auf Süßigkeiten, Alkohol und Fleisch – so meine Meinung heute – keine wirkliche Herausforderung dar, da mein Konsum bei allen drei Dingen sehr gering ausfällt. Deshalb fiel schließlich die Entscheidung, in der Fastenzeit komplett auf Zucker UND auf Alkohol UND Fleisch zu verzichten. Vielleicht wird es hart, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall schaue ich der Erfahrung freudig entgegen und entdecke womöglich in diesen sieben Wochen, dass anders leben auch ein dauerhafter Aufbruch sein kann.
Liebe Steffi,
meinen Respekt! Raphael will zumindest bis zu seiner Berlin-Fahrt am 25. März “Smartphone fasten”. Bin mal gespannt, ob er das schafft… 😉 Ich habe in der Adventszeit immer den “Andere Zeiten”-Kalender – eine schöne Hilfe, in all dem Trubel mal einen Moment inne zu halten. Beim Fasten bin ich leider erschreckend willensschwach… 🙁 Wenn Du noch ein Marienkäfer-Kärtlein übrig hast, freue ich mich über Post von Dir.
Herzliche Grüße von Stefanie