Manchmal, wenn alles stimmt und das Leben dir zuruft „Mach es!“, dann darf man nicht zaudern, dann muss man einfach tun. Schließlich weiß man nie, ob sich die Gelegenheit jemals wieder bietet.
Heute blicke ich genau auf solch einen Moment zurück, denn vor einem Jahr begann eines der größten Abenteuer meines Lebens. Ich erfüllte mir einen lang gehegten Traum, der im Rückblick und die gravierenden Veränderungen der letzten acht Monate betrachtet tatsächlich nur in diesem kleinen Zeitfenster stattfinden konnte. Welch ein unbeschreibliches Glück!
Bhutan
Wie um alles in der Welt kommt man nur auf die Idee, nach Bhutan zu reisen? Mittlerweile ist das kleine Königreich im Himalaya vielen ein Begriff. Zum einen, weil es das Land des Glücks ist, zum anderen aber, weil Bhutan klimaneutral, ja sogar carbonnegativ ist, denn alle wirtschaftlichen Interessen des Landes werden dem Umwelt- und Naturschutz untergeordnet, so sieht es die Verfassung vor.
Doch tatsächlich war es die Begeisterung meiner Freundin Miriam, die im Herbst 2007 das erste Mal Bhutan bereiste, die mich fortan ebenfalls davon träumen ließ, dieses Land mit seiner tief verwurzelten buddhistischen Kultur und seiner atemberaubenden Natur kennen zu lernen.
Reiseplanung
Und auch was die Reiseplanung anbelangte, verließ ich mich auf Miriams Empfehlung, direkt bei einem bhutanischen Reiseunternehmen zu buchen. Dafür sollte man allerdings Englisch beherrschen, weil die Planung der Reiseroute ausschließlich per Mail und auf Englisch erfolgt. Und ein wenig abenteuerlich ist es schon, per Auslandstransfer einen dicken Batzen Geld auf ein bhutanisches Konto zu überweisen.
Finanziell jedoch macht es keinen Unterschied ob man in Deutschland oder Bhutan bucht, da man sowieso zwischen 200 und 250 $ pro Tag für den Aufenthalt im Land zahlt. Darin inkludiert sind allerdings – bis auf Trinkgelder, alkoholische Getränke und Spenden im Kloster – alle Dienstleistungen: Unterkunft, Mahlzeiten (und davon gab es viele und sehr köstliche), ein englischsprachigen Reiseleiter für die gesamte Dauer der Reise (der wunderbare Thinley stand uns immer zur Seite und wusste wirklich alles!), ein Fahrer nebst Auto (Karma fuhr uns wunderbar und sicher über abenteuerliche Wege), alle Eintritte, Steuern und Gebühren und last but not least eine Abgabe (Royalty) von USD $65, die zur Unterstützung von freiem Zugang der Bevölkerung zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Armutsbekämpfung, und für Infrastrukturmaßnahmen verwendet wird.
Schließlich mussten wir nur noch den Flug nach Asien (und zurück) zu einem der Flughäfen buchen, von denen die bhutanischen Linien Drukair oder Bhutan Airlines den internationalen Flughafen Paro anfliegen. Hierfür kamen für uns nur Kathmandu, Delhi oder Bangkok in Frage. Wir entschieden uns für letzeren. Jigme Daza, Chef von Bhutan Footprint Travels, buchte schließlich von seiner Seite aus den Anschlussflug.
Leichtes Gepäck
Wie heißt es in dem Lied von Silbermond noch? Es reist sich besser mit leichtem Gepäck … 🎵 Das galt schließlich auch für meinen Sohn Tom – der mich auf der Reise begleitete – und mich. Um die fast täglichen Quartierwechsel und die geplante mehrtägige Trekkingtour für alle Beteiligten so leicht wie möglich zu gestalten, hatten wir jeder nur eine 60-Liter-Reisetasche und Handgepäck dabei. Und irgendwie hat dann am Ende auch alles gepasst.
Wie unsere Reise schließlich verlief, was uns überraschte, was uns besonders in Erinnerung bleiben wird, welche Pannen uns ereilten und was gar nicht klappte, darüber werde ich nach und nach im Blog berichten. Und wenn ihr vorab schon Fragen habt, stellt diese gerne, dann kann ich in weiteren Beiträgen oder in den Kommentaren darauf eingehen.
Tashi Delek