Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sachbuch

Ich muss gar nichts!

Seit November 2009 habe ich einen Account bei Twitter, nur wenige Monate später startete ich mit Social Media auf Facebook durch. Einige andere Netzwerke kamen und gingen, manche blieben, darunter Instagram und Whatsapp. Ich bin 47 Jahre alt und ich muss gar nichts! Vermutlich ist das Punkt eins, der mich an diesem Buch stört. Aber wie übersetzt man den Originaltitel Ten arguments for deleting your Social Media Accounts  right now sinnvoll? Ein DU und ein MUSS in einem Titel spricht mich persönlich so gar nicht an. Don’t judge a book by its title OK, Vorurteile zur Seite geschoben und los. Bücher in Form von Listen sind ja derzeit äußerst beliebt und zahlreiche Sachbücher locken mit einem 10-Punkte-Plan, um unliebsame Verhaltensweisen zu verändern oder abzulegen.  Bei Laniers Buch wirken diese 10 Gründe aber sehr bemüht und mich beschleicht das Gefühl, dass die Aufteilung des Buches eher Wunsch des Marketings und nicht des Autors war. Zudem klingen einige der Gründe in meinen Ohren viel zu reißerisch und ein “Social Media macht dich zum Arschloch” oder “Social Media …

Ohne Wenn und Abfall

“Ohne Wenn und Abfall”

Ich mag Milena Glimbowski. Das liegt zum einen sicherlich daran, dass sie zu den wenigen Menschen gehört, denen ich aufgrund ihrer Körpergröße in die Augen blicken kann. Zum anderen hat mich die quirlige Berlinerin bereits weit vor Erscheinen ihres Buches beeindruckt als sie im Juni dieses Jahres auf der Litblog Convention ein Kapitel des mir nun vorliegenden Buches exklusiv zum Besten gab. Milena Glimbowski ist ein Original, eine mitreißende Persönlichkeit, die ihre Vorstellung eines müllbefreiten Lebens privat und als Gründerin des Original Unverpackt Supermarktes lebt. Und genau das nimmt man der 27-Jährigen ab, sowohl bei unserer damaligen Begegnung wie nach Lesen ihres Buches “Ohne Wenn und Abfall”. Glimbowski ist herrlich ehrlich, nimmt sich selbst nicht zu ernst, ihre Vision einer Zero-Waste-Gesellschaft umso mehr. Und vielleicht ist es gerade das, was sie dem Leser mitgeben will: “Schau her, was ich als bisweilen naive 22-jährige Studentin Schritt für Schritt ins Rollen gebracht habe, mit ein wenig Zeit und Übung schaffst du das auch …” Ein Buch, zwei Teile Grob kann man das Buch in zwei Teile aufteilen: …

“Digitale Demenz” oder alles nur Quatsch?

Zur Zeit kommt man an Manfred Spitzer und seinem  Buch “Digitale Demenz – Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen” kaum vorbei. Egal ob bei Talkshows oder in den Printmedien, überall begegnen uns Spitzers knallharte Ansichten zum Thema Medienkonsum und dessen Auswirkungen auf unser Gehirn. Kein Wunder also, dass Aussagen wie “Meiden Sie die digitalen Medien. Sie machen […] dumm, aggressiv, einsam, krank und unglücklich.” einen Menschen wie mich, dessen Arbeitsfeld das Internet ist und der Nachwuchs im besten Internetalter hat, erst einmal naserümpfend zurückschrecken lässt. Doch anstatt mich auf diverse Beiträge zu verlassen, die Spitzers Werk bisweilen als Pamphlet beschimpfen, wollte ich mir meine eigene Meinung bilden. Das Buch, das im Droemer Verlag erschienen ist, umfasst 367 Seiten wobei knapp 40 Seiten auf Anmerkungen, Literatur- und Bildnachweise entfallen. Die restlichen Seiten sind in 14 Kapitel unterteilt, die jeweils mit einem Fazit schließen. Es wäre übrigens spannend zu wissen, wieviele der im Netz kursierenden Meinungen zum Buch möglicherweise nur auf den gelesenen Fazit-Seiten beruhen, aber das ist eine andere Frage. Ich jedenfalls …