Ein Plädoyer für mehr Entschleunigung in der Buchwelt
Kaum sind Strom und Bäche vom Eise befreit, da flattern die ersten Vorschauen für das herbstliche Bücherprogramm ins Haus. Am 25. April begann für mich der literarische Herbst mit den Egmont-Vorschauen und mittlerweile ist der Katalogstapel zu einer beachtlichen Höhe herangewachsen. Man hat regelrecht das Gefühl, es sei eine Art Wettkampf entbrannt, wer seine Vorschau wohl zuerst beim Buchhandel oder der Presse platziert. War das eigentlich immer schon so? Ich meine mich zu erinnern, dass ich die Vorschauen vor einigen Jahren erst im Juni/Juli bekam, was ich übrigens aus vielerlei Hinsicht für sinnvoller erachte. Viele der Neuerscheinungen aus dem Frühjahrsprogramm sind noch gar nicht ausgeliefert, geschweige denn von der Kinder- und Jugendredaktion besprochen. Und letztlich sollen die neuen Vorschauen ja auch Begehrlichkeiten wecken, was im Umkehrschluss aber auch bedeutet, dass das “alte” Frühjahrsprogramm schon wieder Schnee von gestern ist. Was setzt das denn für ein Zeichen?